In wenigen Tagen übernimmt der Gesundheitskonzern Sana offiziell das Klinikum Coburg – eine Veränderung, die viele Fragen aufwirft: Was bedeutet das für die Mitarbeitenden und die medizinische Versorgung? Bleiben alle Arbeitsplätze erhalten? Hier bekommst Du die wichtigsten Fakten und Einblicke, die Dir helfen, die Situation rund um das Klinikum Coburg zu verstehen und was in Zukunft zu erwarten ist.
Inhalt
Ein Überblick über die Übernahme
Am 1. November 2024 wird das Klinikum Coburg zusammen mit den Standorten in Neustadt bei Coburg und Lichtenfels unter den Namen „Sana Kliniken Oberfranken“ firmieren. Die bisherigen Betreiber, Regiomed-Kliniken, gaben zu Jahresbeginn ihre Zahlungsunfähigkeit bekannt und leiteten daraufhin einen Investorenprozess ein. Nach intensiven Verhandlungen entschieden sich die Gläubiger für Sana als neuen Betreiber, der die Standorte stabilisieren und die Gesundheitsversorgung sichern soll.
Was ändert sich für die Mitarbeitenden?
Für die Beschäftigten ist der Übergang besonders relevant. Die gute Nachricht: Sämtliche Arbeitsverträge werden unverändert übernommen, und die Bezahlung bleibt tarifgebunden nach dem TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst). Auch bestehende Ansprüche wie Überstunden und Urlaubsansprüche verfallen nicht. Das Ziel von Sana ist es, durch nachhaltige und zukunftsorientierte Strukturen den Betrieb zu stabilisieren und die Versorgungsqualität langfristig zu sichern.
Allerdings stehen auch Einschnitte bevor: Bereits kurz vor der Übergabe gab Regiomed bekannt, dass es zu „betriebsbedingten Kündigungen“ kommen wird. Genaue Zahlen liegen bisher nicht vor, aber von den geplanten Maßnahmen könnten vor allem Bereiche betroffen sein, die als wirtschaftlich ineffizient gelten. Wie der Betriebsrat mitteilt, sollen betroffene Mitarbeitende umfassend beraten und unterstützt werden.
Die Herausforderungen der Übernahme
Die Übernahme bedeutet nicht nur eine neue Trägerschaft, sondern auch die Aufgabe, das Klinikum Coburg wirtschaftlich stabil zu halten. Dazu gehört die Anpassung von Strukturen und möglicherweise die Schließung ineffizienter Abteilungen. Laut Regiomed ist der Stellenabbau leider „unumgänglich“, um das Klinikum auf Kurs zu bringen und in wirtschaftlich gesunde Bahnen zu lenken.
Bürgermeister Dominik Sauerteig und Landrat Sebastian Straubel haben sich klar gegen Entlassungen ausgesprochen, da diese Unruhe in die Belegschaft bringen und die Umstrukturierung schwächen könnten. Doch aufgrund des Insolvenzverfahrens ist ihr Handlungsspielraum begrenzt.
Vorteile der Übernahme durch Sana
Sana Kliniken bringt frischen Wind und vor allem finanzielle Stabilität. Als privater Gesundheitskonzern betreibt Sana deutschlandweit über 50 Kliniken und ist damit bestens aufgestellt, um das Klinikum Coburg professionell und zukunftssicher aufzustellen. Geplant sind Investitionen in die Infrastruktur und in die medizinische Ausstattung. Hier einige konkrete Vorteile, die für die Region zu erwarten sind:
- Verbesserte Ausstattung: Sana plant den Ausbau und die Modernisierung der Technik, was die Versorgung und Diagnostik im Klinikum Coburg deutlich voranbringen soll.
- Zukunftsfähige Gesundheitsversorgung: Sana verspricht, die medizinische Qualität und die Versorgungsleistungen langfristig zu sichern und weiterzuentwickeln.
- Jobgarantien im Rahmen der Möglichkeiten: Trotz der Kündigungen bleibt der Großteil der Beschäftigten durch tarifgebundene Verträge abgesichert. Betroffene Mitarbeitende sollen auf andere Positionen oder alternative Beschäftigungen beraten werden.
Wie wird sich das auf Patienten und die Versorgung auswirken?
Die Übernahme von Sana ist für die Region Oberfranken ein wichtiger Schritt, um die Gesundheitsversorgung weiterhin auf einem hohen Niveau anzubieten. Die Patienten sollen – so das Ziel – möglichst wenig von der Umstrukturierung merken. Die Klinik wird weiterhin in den Kernbereichen wie Notfallversorgung, Chirurgie und Innere Medizin das bestehende Angebot aufrechterhalten. Zudem ist Sana bestrebt, die Klinik weiter auszubauen und zusätzliche medizinische Angebote zu integrieren.
Was sagen die Verantwortlichen?
Melanie John, die neue Geschäftsführerin für die Sana Kliniken Oberfranken, betont die enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Herzstück der Kliniken. Gemeinsam wollen wir das Klinikum in eine stabile und erfolgreiche Zukunft führen.“ Der Sana-Vorstandsvorsitzende Thomas Lemke ergänzt: „Diese Entscheidung ist ein starkes Signal für eine langfristig leistungsfähige Gesundheitsversorgung in der Region.“
Auch Regiomed-Geschäftsführer Michael Musick bedankte sich bei der Belegschaft für die Unterstützung in der schwierigen Phase der Insolvenz. Er lobte den Zusammenhalt und betonte, dass der Erfolg der Restrukturierung ohne das Engagement der Mitarbeitenden nicht möglich gewesen wäre.
Ein Blick in die Zukunft
Abschließend lässt sich sagen: Die Übernahme des Klinikums Coburg durch Sana markiert einen Wendepunkt. Trotz der derzeitigen Unruhe und Unsicherheiten gibt es auch Grund zur Hoffnung. Mit der finanziellen Stärke von Sana und geplanten Investitionen könnten sich für die Region Oberfranken langfristige Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung ergeben. Die Sorgen um die Zukunft des Klinikums Coburg sind berechtigt, doch die Perspektiven auf Stabilität und Ausbau der Gesundheitsleistungen stimmen auch optimistisch.
Weiterführende Informationen: Möchtest Du mehr über Sana Kliniken erfahren und wie der Gesundheitskonzern deutschlandweit die Versorgung gestaltet? Ein Blick auf die offizielle Website von Sana gibt einen umfassenden Einblick in ihre Angebote und die Versorgungsphilosophie.